Veranstaltungssaal © Walter Dorn

Salon kontrovers

Zu Ilse Aichingers 100. Geburtstag: „Man sollte die Chance nicht verpassen, zu lieben, was einem in den Weg kommt.“
  • Mittwoch, 27. Oktober 2021 – 19.30 Uhr

Holzhausenschlösschen
Justinianstraße 5
60322 Frankfurt am Main

© Stefan Moses

Eintritt € 14,- (Parkett) / € 10,- (Empore, eingeschränkte Sicht)

Tickets erhalten Sie hier.

Darüber hinaus werden wir über die Mediathek unserer Website am Veranstaltungstag einen kostenfreien Livestream der Veranstaltung anbieten. Zum Livestream gelangen Sie hier.

Birgitta Assheuer liest eine Auswahl aus Ilse Aichingers Werk.

Dazu spielen Michael Preuß, Violoncello, und Dmitry Ablogin, Klavier

Konzeption: Hanne Kulessa

Ilse Aichinger gehört mit zu den bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts. Zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Helga wurde sie am 1. November 1921 in Wien geboren. Die Mutter, eine jüdische Ärztin, zieht ihre Töchter nach der Scheidung von ihrem Ehemann 1927 allein auf. 1938, nach der Annexion Österreichs durch das nationalsozialistische Deutschland, wird es für die jüdisch-katholische Familie in Wien lebensbedrohlich. Die Mutter verliert ihre Stelle als städtische Ärztin. Die Großmutter und die jüngeren Geschwister der Mutter werden deportiert und ermordet. Der Zwillingsschwester Helga gelingt 1939 die Flucht nach Großbritannien.

Ilse Aichinger beginnt 1945 in Wien ein Medizinstudium, das sie aber nach fünf Semestern abbricht. Sie beginnt zu schreiben und reicht ihre Texte beim S. Fischer Verlag ein. Ihr Roman „Die größere Hoffnung“, der die Kriegserlebnisse in Wien schildert, erscheint 1948. Es folgen Erzählungen, Prosabände, Hörspiele. 1951 nimmt sie zum ersten Mal an einer Tagung der Gruppe 47 teil. Im darauffolgenden Jahr, 1952, erhält sie bei der Tagung in Niendorf für ihre „Spiegelgeschichte“ den Preis der Gruppe 47. Hier lernt sie auch den Schriftsteller Günter Eich kennen. Ein Jahr später heiraten sie.

Ilse Aichinger wurde für ihr Werk mit vielen Literatur-Preisen und Auszeichnungen bedacht.

Sie starb am 11. November 2016, 95-jährig, in Wien.

Der S. Fischer Verlag veröffentlicht zum 100. Geburtstag von Ilse Aichinger das von Andreas Dittrich herausgegebenen Buch: „Aufruf zum Mißtrauen. Verstreute Publikationen 1946–2005“.

Birgitta Assheuer ist Sprecherin für Radio und Fernsehen und arbeitet seit vielen Jahren für die Sender der ARD, das ZDF, 3sat, arte und ORF. Als Erzählstimme hört man sie in Kinoproduktionen und TV-Dokumentationen. Für Hörbuchverlage liest sie Lyrik, Kurzgeschichten und Romane bekannter Autoren. Darüber hinaus tritt sie bei Literaturfestivals, Lesungen und Konzerten auf. Im Holzhausenschlösschen las sie zuletzt zusammen mit Thomas Hupfer den Briefwechsel zwischen Nelly Sachs und Paul Celan.

Michael Preuss, 1985 in Leipzig geboren, begann seine musikalische Ausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig. Er setzte das Studium in Rostock und Frankfurt am Main fort, wo er es 2015 abschloss. Michael Preuss ist Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie, war Praktikant am Staatstheater Darmstadt, Akademist im Rundfunk Sinfonieorchester Berlin und als Inhaber eines Gastvertrages Solocellist im Sinfonieorchester des Staatstheater Gießen. Derzeit hat er einen Zeitvertrag beim MDR – Sinfonieorchester in Leipzig inne. Als Mitglied des Helenos Quartetts ist er erster Preisträger des Wettbewerbs der Polytechnischen Gesellschaft sowie des Wettbewerbs „Cours et Concours“ der Villa Musica Rheinland-Pfalz.

Im Holzhausenschlösschen ist er als Ensemble-Mitglied des Eliot Quartetts bereits mehrfach zu hören gewesen.

Dmitry Ablogin gehört zu den aufstrebenden Pianisten der jüngeren Generation, die sich dem historischen Instrumentarium verschrieben haben. Die Grundlage dazu bildet die profunde traditionelle Klavierausbildung an der Moskauer Gnessin-Akademie (Klasse Wladimir Tropp), wo er 2012 mit Auszeichnung abschloss und in der Folge mit mehreren ersten Preisen ausgezeichnet wurde, z. B. beim N.-Rubinstein-Wettbewerb (Paris) und beim „Germany Piano Open“-Wettbewerb (Hannover). In der Hammerklavier-Klasse von Jesper B. Christensen setzte er seine Studien an der Frankfurter Musikhochschule fort. Beim 1. Internationalen Chopin-Wettbewerb auf historischen Instrumenten in Warschau 2018 sorgte sein Sinn für das romantische Klavierspiel für großes Aufsehen und führte ihn ins Finale. Im August 2019 erhielt er den 2. Preis sowie den Publikumspreis beim Internationalen Wettbewerb „Musica Antiqua“ in Brügge, Belgien.

Vor Ort gelten am 27.10. folgende Regeln:

Impf- oder Genesenennachweis
Die Teilnahme an einer Veranstaltung ist für alle Besucherinnen und Besucher möglich, die nachweislich vor mindestens 14 Tagen am Tag der Veranstaltung ihre zweite Impfung erhalten haben oder einen Nachweis über eine Covid-19-Genesung vorzeigen können. Zwecks Identifikation und für den Impfnachweis bitte in jedem Fall ein Ausweisdokument beim Einlass bereithalten.

Maske tragen
Aufgrund aktueller Verordnungen ist das Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes im Haus verpflichtend (auch nach Einnahme eines Sitzplatzes/während der Veranstaltung).

Hände desinfizieren
Bitte nutzen Sie unsere aufgestellten Desinfektionsspender, halten Sie die Niesetikette und regelmäßiges Händewaschen ein.

Gesamtleitung: Frankfurter Bürgerstiftung
Förderer: Dr. Marschner Stiftung