Flashlines 2020 © Pascal Kulscar

Frankfurter Naturkunden: Schafe

Lesung und Gespräch mit Eckhard Fuhr und Julia Djabalameli
  • Mittwoch, 26. Januar 2022 – 19.30 Uhr

Holzhausenschlösschen
Justinianstraße 5
60322 Frankfurt am Main

Eckhard Fuhr © privat

Eintritt frei, freie Platzwahl (Plätze auf der Empore sind mit eingeschränkter Sicht), Karten können über den ganz unten stehenden Link bestellt werden.

Darüber hinaus werden wir über die Mediathek unserer Website am Veranstaltungstag einen kostenfreien Livestream der Veranstaltung anbieten. Zum Livestream gelangen Sie hier.

Konzeption: Claudia Schülke

Seit die Wölfe wieder da sind, wird den Schafen eine gesteigerte Aufmerksamkeit zu teil. Die kleinen Wiederkäuer passen genau ins wölfische Beuteschema. Deshalb ist Schafhaltung der Zweig der Landwirtschaft, der von der Rückkehr der großen Beutegreifer am meisten betroffen ist. Selbst im Bundestag ist schon über Herdenschutz debattiert worden. Es geht dabei nicht in erster Linie um potentielle wirtschaftliche Schäden. Wie mit keinem anderen Nutztier verbindet sich mit dem Schaf die Hoffnung auf eine Landwirtschaft in Frieden und Harmonie mit der Natur. (Für viele Menschen sind der Hirte und seine Herde immer noch tröstlicher Inbegriff einer guten Ordnung). Wirtschaftlich mag das Schaf in Mitteleuropa von marginaler Bedeutung sein. Kulturell ist es immer noch eine Großmacht, die weitaus mehr Facetten hat als Schäferstündchen und Kuschelwolle. (Wer der Spur der Schafe folgt, begegnet auch Furcht, Schrecken und Grausamkeit.) Schafherden haben in Europa nicht nur Landschaften geformt, sondern auch Landschaften entvölkert. Auch davon erzählen die Bilder pastoraler Idylle, die uns Heutigen das Herz wärmt. Eckhard Fuhr hat in seinem Buch „Schafe. Ein Porträt“ (Matthes & Seitz 2017) diese Ambivalenzen aufgegriffen. Auf den Boden der praktischen Schafhaltung bringt uns die Rhönschäferin Julia Djabalameli im Gespräch mit dem Autor und dem Publikum.

Eckhard Fuhr, geboren 1954 in Südhessen, war 15 Jahre lang politischer Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, bevor er in Berlin Ressortleiter für Kultur der Zeitungen der „Welt“-Gruppe wurde. Bis 2017 arbeitete er für diese Zeitungen als Kulturkorrespondent und Kolumnist. Publizistisch ist er dem Verhältnis von Kultur und Natur auf der Spur. 2014 erschien sein Buch „Rückkehr der Wölfe. Wie ein Heimkehrer unser Leben verändert“ (Riemann Verlag), 2019 seine „Jagdkunde. Zeitgemäße Betrachtungen über ein altes Handwerk“. Für den ökologischen Jagdverein arbeitet er in den Gremien des brandenburgischen Wolfsmanagements mit. Er glaubt noch immer daran, dass sowohl Schafe als auch Wölfe einen Platz in der Kulturlandschaft haben.

Julia Djabalameli, Jahrgang 1971, hat das Diplom der Agrarwirtschaft erworben und führt heute einen landwirtschaftlichen Betrieb im Biosphärenreservat Rhön. Als Mitglied des Bundes für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND) betreibt sie mit einer Ziegen- und Rhönschafherde Landschaftspflege für den Artenschutz. (www.spiegelshof.de)

Aktuelle Informationen zu den Teilnahmebedingungen und unserem Hygienekonzept finden Sie hier.

Gesamtleitung: Frankfurter Bürgerstiftung
Förderer: Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung, Freundes- und Förderkreis der Frankfurter Bürgerstiftung

Cronstett- und Hynspergische evangelische StiftungFreundes- und Förderkreis der Frankfurter Bürgerstiftung