Treppenhaus

Frankfurter Naturkunden: Tauben

Lesung und Gespräch mit Karin Schneider und Gudrun Stürmer
  • Mittwoch, 23. November 2022 – 19.30 Uhr

Holzhausenschlösschen
Justinianstraße 5
60322 Frankfurt am Main

Karin Schneider: Tauben (Ausschnitt des Covers) © Matthes & Seitz Berlin

Eintritt frei, freie Platzwahl (Plätze auf der Empore sind mit eingeschränkter Sicht), Anmeldung erforderlich (zum Anmeldeformular gelangen Sie über den ganz oben stehenden Link).

Krankheitsbedingt entfällt die Übertragung der Veranstaltung über den Livestream.

Konzeption: Claudia Schülke

Tauben haben einen schlechten Ruf. Dabei hatten sie einst die großen Göttinnen des Fruchtbaren Halbmonds begleitet. Im Christentum symbolisiert die Taube den Heiligen Geist. Doch in den Sechzigern nannte ein Verwalter der New Yorker Grünanlagen sie „rats with wings“, und Woody Allen griff diese üble Metapher 1980 in seinem Film „Stardust Memories“ auf und machte sie damit populär. Ratten übertragen 80 bis 120 Krankheitskeime, Tauben nicht mehr als andere Vögel. Ihre Hinterlassenschaften beschädigten die Häuser der Menschen, sagt die Vergrämungsindustrie. Aber die TU Darmstadt hat herausgefunden: Ihr Kot ist mit einem pH-Wert von 6,5 neutral. Früher wurde er als organischer Dünger geschätzt und in iranischen Taubentürmen gesammelt. Heute wird das Füttern von Tauben in Frankfurt mit 200 Euro bestraft. Dabei sind die Felsentauben von uns Menschen zu dem gemacht worden, was sie heute sind: verlorengegangene, verwilderte Haustiere, leidende Kreaturen, die ihr Existenzminimum im Rinnstein suchen. Karin Schneider wird an diesem Abend aus ihrem faszinierenden Buch über „Tauben“ (Matthes & Seitz) lesen. Danach wird Gudrun Stürmer aus dem praktischen Alltag ihres Frankfurter Stadttauben-Projekts berichten. Gemeinsam werden sie Vorurteile ausräumen, Aufklärungsarbeit leisten und eine Lanze brechen für das Image der Taube.

Karin Schneider © Valie Djordjević

Karin Schneider, 1962 in Wuppertal geboren, hat Religionswissenschaft und Ethnologie studiert. Neben ihrer freiberuflichen Tätigkeit als Lektorin beschäftigt sie sich mit Phänomenen der Stadtnatur und den Wechselwirkungen zwischen menschlichen und nichtmenschlichen Kulturen. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Gudrun Stürmer, 1954 in Frankfurt geboren, ließ sich nach dem Abitur zur Versicherungskauffrau ausbilden. Später wechselte sie in eine Werbeagentur. Seit 1983 beschäftigt sie sich mit Tauben. Sie leitet das Stadttauben-Projekt Frankfurt.

Aktuelle Informationen zu den Teilnahmebedingungen und unserem Hygienekonzept finden Sie hier.

Gesamtleitung: Frankfurter Bürgerstiftung
Förderer: Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung, Freundes- und Förderkreis der Frankfurter Bürgerstiftung

Cronstett- und Hynspergische evangelische StiftungFreundes- und Förderkreis der Frankfurter Bürgerstiftung