Frankfurter Naturkunden: Verrufene Tiere
- Mittwoch, 19. November 2025 – 19.30 Uhr
Holzhausenschlösschen
Justinianstraße 5
60322 Frankfurt am Main
Verrufene Tiere © Matthes & Seitz Berlin / Coverausschnitt
Eintritt frei, freie Platzwahl (Plätze auf der Empore sind mit eingeschränkter Sicht), Anmeldungen sind über den ganz oben stehenden Link möglich.
Darüber hinaus werden wir über die Mediathek unserer Website am Veranstaltungstag kostenfrei einen Livestream der Veranstaltung anbieten.
Konzeption: Claudia Schülke
Zur Veranstaltung
Sechs Schlangenarten leben in Deutschland. Die meisten Menschen haben Angst vor ihnen. „Keine Bange vor der Schlange“ (Hanser Verlag) heißt deshalb ein Buch des Herpetologen Sebastian Lotzkat, der uns mit seiner Präsentation heute Abend diese falsche Angstnehmen wird. Schließlich galt die sich häutende Schlange früher als Begleittier etlicher Heilgötter im östlichen Mittelmeerraum: Das Reptil der Wiedergeburt war dem kleinasiatischen Apoll heilig, dem griechisch-römischen Heilgott Asklepios/Äskulap und einem kanaanitischen Heilgott, den Moses in der Wüste in Bronze goss - auf Geheiß seines Stammesgottes Jahwe. Wie konnte sie da in der biblischen Paradiesgeschichte zum Inbild des Bösen werden? In seinem Buch „Verrufene Tiere“ (Naturkunden, Matthes & Seitz) geht Stephan Wunsch den Schlangenfantasien in den Schöpfungsmythen der Völker und ihrer Kulturgeschichte nach. Noch Goethe hat die Schlange in seinem „Märchen“ zum Inbild der Weisheit erhoben. Noch heute ringelt sie sich um den Äskulapstab als Logo der Ärzte und Apotheker. Die Äskulapnatter fühlt sich aber auch im Taunus wohl und die Schlingnatter in den Weinbergen des Rheingau.
Claudia Schülke
Die Mitwirkenden
Stephan Wunsch, geboren 1968 in Nordrhein-Westfalen, hat Philosophie und Literaturwissenschaft studiert. Seit 2002 arbeitet er als Puppenspieler, Figurenbildner und Regisseur in Aachen. Die Weisheit alter Tiergeschichten hat ihn kreativ angeregt, aus Bestiarien schöpft er narratives Weltwissen. Projekte über Vogelwesen, das Kambrium und die Tiefsee sind Schwerpunkte seine Arbeit.
Stephan Wunsch © privat
Dr. Sebastian Lotzkat, geboren 1981 in Friedberg und in Bad Homburg aufgewachsen, ist schon früh mit dem Rucksack durch Europa und Lateinamerika gereist, bevor er in Frankfurt Biologie studierte und 2015 promovierte. Danach war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Sektion Herpetologie des Senckenberg Forschungsinstituts beschäftigt. Seit 2018 arbeitet er als Wissenschaftlicher Angestellter am Staatlichen Museum für Naturkunde in Stuttgart. Gelegentlich ist er mit öffentlichen Führungen im hiesigen Botanischen Garten den Amphibien auf der Spur.
Gesamtleitung: Frankfurter Bürgerstiftung
Förderer: Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung, Adolf Christ Stiftung, Freundes- und Förderkreis der Frankfurter Bürgerstiftung