Ella & Louis Jazz Club im Holzhausenschlösschen by Thomas Siffling
- Donnerstag, 27. November 2025 – 19.30 Uhr
Holzhausenschlösschen
Justinianstraße 5
60322 Frankfurt am Main
Juliana da Silva © Elaine Steola
Eintritt: € 39,- (Parkett, Reihe 1-5) / € 24,- (Parkett, Reihe 6 und Fensterbänke) / € 14,- (Empore, eingeschränkte Sicht)
(2014. Bürgerkonzert)
Besetzung
Tony Lakatos, Saxophon
Juliana Da Silva, Gesang
Tino Derado, Klavier
André de Cayres, Bass
Pablo Sáez, Schlagzeug
Zum Konzert
Tom Jobim (wie ihn die Brasilianer nennen) hat den Bossa Nova zu einem Schatz Brasiliens gemacht; das Lied „The Girl from Ipanema“ wurde zu einer Art brasilianischen Hymne und zugleich auch zu einem der meistgespielten Titel auf der Welt. Jobim fügt die Noten zu einem Strauß zusammen, als ob er die Seele eines jeden Brasilianers in einem einzigen Lied zum Erklingen bringen wollte. Anfang der 60er Jahre hat er seine Musik in der New Yorker Carnegie Hall vorgestellt. Originell und doch natürlich, liebenswürdig und doch nicht prahlerisch hat er die brasilianische und amerikanische Musik miteinander verschmolzen. Ein vollständig neuer Rhythmus ist entstanden: der Bossa Nova. Seitdem sind die Jazzmusiker in die Musik Jobims verliebt. Mit Sicherheit ist eines der besten Beispiele dafür die unvergesslichen Aufnahmen von Stan Getz.
Am 27. November 2025 erwartet das Publikum eine ganz besondere musikalische Begegnung: Der virtuose Saxophonist Tony Lakatos trifft auf talentierte Musiker aus Brasilien, Chile und Deutschland! Freuen Sie sich auf die beeindruckende Juliana da Silva (Gesang), den einfühlsamen Tino Derado (Piano), den groovigen André de Cayres (Bass) und den dynamischen Pablo Sáez (Schlagzeug). Erleben Sie, wie die Virtuosität von Tony Lakatos und die kreative, melodische Musik seiner Mitstreiter einen lebhaften Dialog entfalten und die zeitlosen Klänge von Antônio Carlos Jobim in neuem Licht erstrahlen lassen. Neben den bekannten Melodien werden auch seltene, unbekannte Songs Jobims zu hören sein, die Sie auf eine musikalische Reise nach Rio de Janeiro entführen.
Die Mitwirkenden
Tony Lakatos wurde in einer Musikerfamilie in Budapest geboren. Sein Vater war ein berühmter Gipsy-Geiger, ebenso wie sein jüngerer Bruder Roby. Die musikalische Ausbildung begann er im Alter von 6 Jahren ebenfalls auf der Geige. Mit 15 Jahren wechselte er zum Saxophon und begann seine professionelle Kariere, als er 1977 einen nationalen Jazzwettbewerb gewann. In 1981, zog er nach Deutschland und wurde zu einem der angesehensten Saxophonisten in Deutschland und weltweit. Seit 1993 lebt er in Frankfurt am Main und arbeitete als Solist in der HR Big Band. Als Saxophonist hat er etwa 280 LP/CD-Aufnahmen eingespielt, sowohl als Leader wie auch als Sideman. Tony Lakatos war der erste ungarische Musiker, der mit seinen CDs in den Gavin Report Top Ten des amerikanischen Jazzmusik-Radios erschien. Er tourte in allen Ländern Europas, in den USA, Japan, Korea, Südafrika, Indien, Singapur, Indonesien und vielen anderen Teilen der Welt.
Mit geschlossenen Augen die Verbindung zum Publikum finden – das gelingt nicht jeder Sängerin so bemerkenswert wie Juliana da Silva. Alles eine Frage der Ausdrucksstärke, ist die Brasilianerin überzeugt. Und nicht nur sie: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung bezeichnete ihre Auftritte als „musikalische Ganzkörpersinnlichkeit“. „Es ist alles: Ausdruck, Gefühl, Verarbeitung von Emotionen“, sagt die Sängerin über ihre Musik. Ihre Musik zeigt mehr als die faszinierende Ausdrucksstärke der Bandleaderin: Kein Song, der nicht die Soli des Instrumentaltrios in den Vordergrund stellt. Mal individuell und vereinzelt mit scheppernden Drums, wogendem Bass und virtuosem Klavier, dann wieder als Team, quirlig wippend oder sachte verebbend – das Gemeinschaftsgefühl gewinnt. Dass ihre Songs immer auf Portugiesisch sind, vermindert nicht ihre Magie: „Die Menschen verstehen kein Wort von dem, was ich singe, aber sie verstehen trotzdem, was der Song ihnen sagen will“, sagt da Silva über ihre Musik. Es ist eben alles eine Frage des Ausdrucks. „Die Brasilianerin Juliana Da Silva hat ein Händchen dafür, brasilianische Tradition und den Facettenrichtum des Jazz zu einer eigenen musikalischen Handschrift zu entwickeln.“ (hr2-kultur) „Die Sängerin hat hier ein wahres Starensemble aus Interpreten der Música Popular Brasileira wie des Jazz zusammengebracht“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung).
Der gebürtige Münchner Tino Derado studierte am Berklee College of Music in Boston und an der New Yorker „New School for Music“. Während seines 13-jährigen Aufenthaltes in den USA wurde Tino Derado zu einem gefragten Mitglied in der Jazz- und Latin-Szene und spielte Konzerte u. a. mit Gary Burton, Peter Erskine, Bob Moses, Randy Brecker, Bill Evans, Paul Winter, Dave Liebman, Jimmy Cliff, Frank Gambale, Jamey Haddad, Chiara Civello, Richard Bona, Matthew Garrison, Joe Chambers, Nils Langren, Jojo Meyer, Papo Vasquez, Orlando Marin Y Su Orchestra, Andy Gonzales, Adam Nussbaum und Fred Hersch. Seit seiner Rückkehr nach Deutschland spielt er in verschiedenen Bands, wie zum Beispiel bei Andy Middleton, Till Brönner, Rebekka Bakken, Esther Kaiser und der NDR Bigband. Ab 2009 war er als Lehrbeauftragter an der HdK und der UdK in Berlin tätig. Seit dem 1. April 2014 hatte Tino Derado einen Verwaltungsauftrag an der HMTMH inne, im Juni nahm er den Ruf auf die halbe W2 Professur für Jazzklavier an.
André de Cayres ist in São Paulo, Brasilien, geboren und aufgewachsen. Dort hat er auch als 13jähriger angefangen in lokalen Rock und Pop Bands autodidaktisch Gitarre und E-Bass zu spielen. Durch in Deutschland lebende deutsch-brasilianische Freunde hat er von der Möglichkeit erfahren, an einer deutschen Hochschule Jazz und Pop zu studieren, was ihn kurz darauf nach Köln führte. An der dortigen renommierten Musikhochschule absolvierte André 2002 das Studium im Bereich Jazz / E-Bass und Musikpädagogik. Parallel zum Studium begann er außerdem Kontrabass zu spielen und 2010 hat er seinen Abschluss bei John Goldsby an der Folkwang Hochschule in Essen mit der besten Note gemacht. Seine professionelle Karriere hat André seit den ersten Auftritten in seiner Heimatstadt konsequent verfolgt, so dass er seit dieser Zeit neben dem Studium als Profimusiker arbeitet. Auch als Arrangeur, Komponist und Produzent arbeitet André und ist auf über 70 CD Produktionen zu hören.
Pablo Sáez wurde in Santiago de Chile geboren und als er fünf war, begann Pablo an der „Fundación Claudio Arrau“ Musik zu machen, wo er Klavier und Gitarre spielen lernte. Später brachte ihm sein Patenonkel, der Schlagzeuger Carlos Figueroa López, auch Schlagzeug und Perkussion bei und Toly Ramirez (Sábado Gigante, Gloria Estefan, Miami Sound Machine) wies ihn in das Komponieren ein. In Europa absolvierte er die Folkwang Universität der Künste, wo er sich während des Studiums auf Jazz-Schlagzeug mit Thomas Alkier und Sperie Karas als auch auf Jazz-Komposition/Arrangement mit Peter Herborn spezialisierte. Nachdem er sein Studium des Schlagzeugs beendet hatte, zog er 2005 nach Deutschland. Seit seiner Ankunft hat er für hunderte Künstler als Gastschlagzeuger gearbeitet und wurde schnell zu einem der gefragtesten Schlagzeuger für Ethno-Jazz, World-Jazz und südamerikanische Musik in der deutschen Musikszene. In jüngerer Zeit hat Sáez für den WDR 3, Ruhr 2010, das Altonaer Theater Kammerspiel in Hamburg, den Philharmonischen Chor Bochum, das Mercator-Ensemble der Duisburger Philharmoniker, Extrabreit und andere gearbeitet.
Gesamtleitung: Frankfurter Bürgerstiftung
Förderer: Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung, Borchert-Stiftung, Heinz- und Gisela Friederichs Stiftung, Freundes- und Förderkreis der Frankfurter Bürgerstiftung