roh und zart. Chinesische Literatur im Spiel der Macht
- Mittwoch, 21. Januar 2026 – 19.30 Uhr
Holzhausenschlösschen
Justinianstraße 5
60322 Frankfurt am Main
Eva Schestag © Walter Vorjohann
Eine Veranstaltung im Rahmen der Monika-Schoeller-Dozentur für literarisches Übersetzen zu Gast bei der Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen.
Eintritt frei, freie Platzwahl, Anmeldungen sind über den ganz oben stehenden Link möglich.
Darüber hinaus werden wir über die Mediathek unserer Website am Veranstaltungstag kostenfrei einen Livestream der Veranstaltung anbieten.
Zur Veranstaltung
Lesen und Schreiben war im alten China einer kleinen Elite vorbehalten, die Literatur schon sehr früh als Amt und Akademie dem Machtbereich des Kaisers unterstellte. Im zwanzigsten Jahrhundert, nach dem Fall des chinesischen Kaiserreichs, machten die politischen Umbrüche auch vor der Literatur nicht Halt: Sie sollte demokratisiert und in den Dienst der Politik gestellt werden. In Lesung und Gespräch wird die Frage nach der Verbindung zwischen Gewalt und Poesie erkundet und zugleich ein Panorama der chinesischen Literatur eröffnet. Die Stimmen von Despoten und die Stimmen derer, die der Unterdrückung zum Trotz schreiben, sollen ebenso zu Wort kommen wie deutschsprachige Nachdichter von chinesischer Lyrik im Exil.
Biografie
Eva Schestag übersetzt Lyrik und Prosa aus dem klassischen und modernen Chinesischen sowie aus dem Englischen. Ihre Arbeit wurde vielfach durch Stipendien und Residenzen, unter anderem der Fondation Jan Michalski und der Roger Willemsen Stiftung, ausgezeichnet. Als Gastdozentin für literarisches Übersetzen lehrte sie am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Goethe-Universität. Zu ihren wichtigsten Publikationen gehören die vierbändige Anthologie „Sammlung Chinesischer Klassiker“ mit Olga Barrio (S. Fischer, 2009), der klassische chinesische Roman „Die Drei Reiche“ (S. Fischer 2017), „Manifest ohne Grenzen“ des Künstlers Ai Weiwei (kursbuch.edition, 2019) sowie „Schattenvolk“ von Can Xue, der bedeutendsten Vertreterin der experimentellen literarischen Avantgarde Chinas (Matthes & Seitz Berlin 2024). Der Schwerpunkt ihres Interesses, der sich unmittelbar aus der praktischen Arbeit des Übersetzens ergibt, liegt auf der Theorie des Lesens und der Kunst der Auslegung.
Monika Schoeller-Dozentur für literarisches Übersetzen
Die in Gedenken an die Verlegerin und Förderin von Literatur und Übersetzung Monika Schoeller in Frankfurt am Main eingerichtete Dozentur, die dem Feld der literarischen Übersetzung gewidmet ist, wird 2025 zum zweiten Mal besetzt. Die renommierte Übersetzerin und Sinologin Eva Schestag übernimmt die Dozentur zum Wintersemester 2025/26. Initiiert und getragen wird die Dozentur von der S. Fischer Stiftung und dem Freien Deutschen Hochstift in Zusammenarbeit mit dem Institut für Deutsche Literatur und ihre Didaktik sowie mit dem Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Monika-Schoeller-Dozentur für literarisches Übersetzen zu Gast bei der Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen.
