News vom 30. April
News vom 30. April 2025
„Salon kontrovers“: Der Briefwechsel zwischen Thomas Mann und Erika Mann
Thomas Mann schreibt 1919 den ersten Brief und 1954 einen seiner letzten Briefe an seine älteste Tochter Erika. Familie Mann redet sich in der Kindersprache an: Mielein, das ist Mutter Katia, Pielein, der Herr Papa. Ofei, der Opa. Sowie Eri, das ist Erika. Vater und Tochter ergänzen und helfen einander, auch wenn es zwischendurch zu einem Zwist kommt. Der Vater bezahlt die Schulden einer aufwändigen USA-Reise. Die Tochter ist erzürnt, weil der Vater fast drei Jahre braucht, bis er sich klar und öffentlich gegen die Nazis wendet. Sie hält – wie der Vater – Reden in der BBC gegen die barbarischen Nazis.
Wie der Vater verbirgt Erika ihre homosexuellen Neigungen hinter einer Scheinehe. Das sogar zweimal. Aber völlig entgegengesetzt zum Vater lebt sie ihre lesbischen Liebesbeziehungen aus.
Wegen der antikommunistischen Hetze in der McCarthy-Ära kehrt Erika mit dem Vater 1952 in die Schweiz – und nicht in das ihnen suspekte Nachkriegsdeutschland – zurück. Und sie liegt am letzten Wohnort der Beiden rechts neben dem Vater auf dem Kilchberger Friedhof begraben. Am 7.5. (19:30 Uhr) lesen Peter Schröder und Birgitta Assheuer in unserer Reihe „Salon kontrovers: Briefe – schreiben und lesen“ (Künstlerische Leitung: Ruthard Stäblein) aus der faszinierenden Korrespondenz zwischen Thomas Mann und Erika Mann.
Die Veranstaltung ist ausgebucht, kann aber über unseren kostenfrei zur Verfügung gestellten Livestream auch online verfolgt und in der Mediathek nachträglich angesehen werden.
2000. Bürgerkonzert der Frankfurter Bürgerstiftung
Das erste öffentliche Bürgerkonzert der Frankfurter Bürgerstiftung war ein Auftritt der Frankfurter Jazzlegende Emil Mangelsdorff. Am 8.5. (19:30 Uhr) wird nun im Holzhausenschlösschen mit dem 2000. Bürgerkonzert eine große Wegmarke erreicht. Auch diese feiern wir mit Jazz: In der Reihe Ella & Louis Jazz Club im Holzhausenschlösschen stellt der „Maestro am Saxophon“ Stefano Di Battista mit einer tollen Band sein jüngstes Album La Dolce Vita vor.
2000 Konzerte – das bedeutet zweitausendmal Planung und Vorbereitung, Vertragsverhandlungen, Kartenverkauf, Betriebs- und Bewirtungskosten, Hausreinigung und Rechnungsverkehr, zahlreiche Förderanträge und zahllose Stunden Arbeit bei der Betreuung von Konzerten durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Aufsummieren lässt sich all das kaum mehr – allein für die Künstlerhonorare wurden in der Vergangenheit circa fünf Millionen Euro an Spenden eingeworben.
Ermöglicht wird das allein durch private Förderungen und Spenden, die die Frankfurter Bürgerstiftung über ihren Freundes- und Förderkreis, aber vor allem auch von fördernden Stiftungen erhält. Hauptförderer ist die Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung. Auch in Testamenten und Zustiftungen wird die Frankfurter Bürgerstiftung regelmäßig bedacht; die Verwaltung von Treuhandstiftungen und zahlreichen privaten Spenden gehört zu den täglichen Aufgaben im Stiftungsmanagement.
Wenige Restkarten sind über ADticket erhältlich.
„Forum Demokratie“ zum Thema Antisemitismus
Am 14.5. (19:30 Uhr) findet im Holzhausenschlösschen die nächste Diskussion in unserem von Prof. Dr. Ulrike Ackermann geleiteten und moderierten Forum Demokratie im Frankfurter Bürgersalon statt. Prof. Dr. Ackermann empfängt diesmal den Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, auf dem Podium; das Thema des Abends lautet: Herausforderung Antisemitismus – Gibt es einen Paradigmenwechsel in der deutschen Erinnerungspolitik?
Seit Jahren wächst in Deutschland und Europa der Antisemitismus: auf der rechten, der linken und der islamisch-muslimischen Seite, aber auch in der Mitte der Gesellschaft. Doch seit dem Pogrom der Hamas gegen Israel am 7. Oktober 2023 tobt er noch viel heftiger auf unseren Straßen, in Universitäten und im Kunstbetrieb. Boykott-Aufrufe gegen Israel haben hohe Konjunktur. Antizionismus, Israelfeindschaft und Antisemitismus mischen sich in seltsamen politischen Querfronten. Zugleich findet ein neuer Historikerstreit statt, in dem die Singularität des Holocaust in Frage gestellt wird. Was passiert hier eigentlich und was sind die Triebfedern dieser Entwicklung?
Wenige Restkarten sind über ADticket erhältlich. Über unseren kostenfrei zur Verfügung gestellten Livestream kann der Abend auch online verfolgt oder später in der Mediathek angesehen werden.
DSCH & beyond: Schostakowitsch und tiefe Streicher
Dunkle, tiefe, warme Klänge sind es, die in Streichquartettwerken auf besondere Weise raumgreifend und emotional wirken – und die spielerischen Fähigkeiten eines Ensembles auf ganz andere Art prüfen als Virtuosität und Präzision. Im elften der zwölf Programme seines Zyklus DSCH & beyond mit allen Streichquartetten von Dmitri Schostakowitsch stellt das Eliot Quartett am 15.5. (19:30 Uhr) diese Klänge im Mittelpunkt: Schostakowitsch und tiefe Streicher.
Schostakowitschs 13. Streichquartett ist dem Bratschisten und das 14. dem Cellisten des Beethoven-Quartetts gewidmet. In letzterem haben die ungewöhnlich vielen Stellen der Partitur, die zweistimmig (1. Violine plus Cello) sind, symbolische Bedeutung: Zum Zeitpunkt der Komposition waren nur noch zwei Gründungsmitglieder des Beethoven-Quartetts am Leben. Auch im Streichquartett op. 67 von Brahms, das das Programm gewichtig ergänzt, nehmen die tiefen Streicher eine bedeutende Rolle ein.
Das Konzert ist ausgebucht.
Ankündigung: Kinderliedermacherfestival 2025
Wir freuen uns sehr, dass auch in diesem Jahr das beliebte Kinderliedermacherfestival wieder zu Gast bei der Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen sein wird. In der letzten Juni-Woche (23.-28.6.) spielt Georg Feils, besser bekannt als Ferri, mit einer großartigen Band Schulkonzerte und Familienkonzerte aus den Fenstern des Holzhausenschlösschens zum Holzhausenpark hin. Das Motto des Festivals 2025 lautet „Freude“.
Alle Termine und Informationen zu Teilnahmemöglichkeiten finden Sie auf der Website des Kinderliedermacherfestivals.
Wir sind dankbar für Ihre Unterstützung!
Alle Tätigkeiten und das Kulturprogramm der Frankfurter Bürgerstiftung werden durch Spenden finanziert und von engagierten Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt ermöglicht. Der Einsatz unserer geförderten Stiftung ist vielseitig und erfüllt von dem Wunsch, etwas für Frankfurt und seine Menschen zu bewegen. Das Motto lautet: Anpacken, was möglich ist und hilft! Mit rund 300 Veranstaltungen pro Jahr und zahlreichen Projekten leistet sie einen bedeutenden Beitrag zum kulturellen und sozialen Leben der Stadt Frankfurt am Main. Die Stiftung gründet und verwaltet auch Treuhandstiftungen; Zustiftungen sind ebenfalls jederzeit möglich.
Wir freuen uns über Ihr Interesse und Ihre Teilnahme an unseren Veranstaltungen. Besuchen Sie uns auch auf Facebook, Instagram und YouTube.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Team der Frankfurter Bürgerstiftung
Meldung veröffentlicht am 30.4.2025