News vom 2. Oktober
News vom 2. Oktober 2025
Zweite Auflage des Stipendiums „Junges Forum Demokratie“
Wir freuen uns sehr, dass das Stipendium Junges Forum Demokratie, mit dem die Stiftung Polytechnische Gesellschaft auf unsere Reihe Forum Demokratie im Frankfurter Bürgersalon aufbaut, in die zweite Runde geht. Bei der gestrigen Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Ulrike Ackermann und Dr. Henning Beck zum Thema Künstliche Intelligenz konnten wir die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten zusammen mit Katharina Kanold (Bereichsleiterin Demokratiebildung) und Prof. Dr. Frank Dievernich (Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft) im Holzhausenschlösschen begrüßen. Wir freuen uns auf weitere Begegnungen und einen lebendigen Austausch.
100 Jahre Neues Frankfurt: Geführte Radtour mit Frank Seibold
Oberbürgermeister Ludwig Landmann hat 1925 das Projekt Neues Frankfurt ins Leben gerufen. Die Stadt wird zu einem Labor der klassischen Moderne. Schulen, Kirchen, Wohnraum, öffentliche Einrichtungen, Seniorenheime und vieles mehr entstehen in kürzester Zeit. Auf einer geführten Radtour durch den Nordwesten der Stadt begeben Sie sich mit Frank Seibold auf die Spuren von Ernst May, Martin Elsässer und anderen Akteuren dieser schöpferischen Phase.
Start ist am 5.10. (14:00 Uhr) vor dem Holzhausenschlösschen. Die Tour endet in der Siedlung Römerstadt und dauert 2 bis 2,5 Stunden. Eine Teilnahme ist nur nach Anmeldung unter info@frankfurter-stadtgeschichten.de möglich (Teilnahmegebühr: € 18). Ein eigenes Fahrrad ist erforderlich. Bei schlechtem Wetter kann die Tour nicht stattfinden. Angemeldete Teilnehmer werden am Vortag hierüber per E-Mail informiert.
Eine ideale Vorbereitung für diese Radtour ist unsere Publikation in der Reihe Frankfurter Architektur und Geschichte, Band 4: Das Neue Frankfurt von Christian Welzbacher. Der im Verlag der Frankfurter Bürgerstiftung erschienene Band kann über unsere Website bestellt werden.
Forum Demokratie zur Bedeutung des Suhrkamp Verlages
In der Buchmesse-Woche widmet sich die nächste Veranstaltung in unserem Forum Demokratie am 14.10. (19:30 Uhr) der Frage, wie der Suhrkamp-Verlag und seine „Suhrkamp-Kultur“ die deutsche Debatte über Demokratie geprägt haben. Prof. Dr. Ulrike Ackermann spricht darüber mit Dr. Jan Bürger, dem Leiter des Siegfried Unseld-Archivs am deutschen Literaturarchiv Marbach.
Der Suhrkamp Verlag, seine Autoren, Lektoren und Übersetzer und v.a. der leidenschaftliche Verleger Siegfried Unseld haben das Nachkriegsdeutschland maßgeblich geprägt. Die aus dem Exil zurückgekehrten jüdischen Intellektuellen, die im Verlag publizierten, wie Theodor W. Adorno oder Max Horkheimer, hatten großen Einfluss auf die Studentenrevolte bis weit in die 1990er-Jahre. Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, später der Aufbruch – „mehr Demokratie wagen“ (Willy Brandt 1969) – prägten das geistige Klima der Bundesrepublik.
Der Suhrkamp Verlag war dafür der zentrale Diskursort. Die Kritische Theorie und Frankfurter Schule etablierte sich so dominant nicht zuletzt aufgrund des verlegerischen Geschicks Siegfried Unselds. Persönlichkeiten aus der Literatur versammelte er ebenso gerne um sich wie solche aus Wissenschaft und Politik. Zum Verständnis der Geschichte der Bundesrepublik und ihrer geistigen Entwicklung liefern die Geschichte des Verlages und seiner Akteure unschätzbares Material.
Karten sind über ADticket erhältlich.
Buch-Vorpremiere im Holzhausenschlösschen: Elisabeth Sandmann liest aus ihrem neuen Roman
Mit Wir dachten das Leben kommt noch hat die gefeierte Autorin und Verlegerin Elisabeth Sandmann einen neuen Roman geschrieben, der den Bogen über Jahrzehnte spannt und fragt, wie weit man im Widerstand gehen muss. Am Freitag der Buchmesse-Woche, 17.10. (19:30 Uhr), wird sie im Holzhausenschlösschen aus dem Buch lesen, das am 31.10. im Piper Verlag erscheint.
Pat bekommt überraschend einen Anruf der BBC-Moderatorin Gwen, die sich für ihre Vergangenheit interessiert. Aber will sie darüber überhaupt reden? Nach so vielen Jahrzehnten, in denen sie kein Sterbenswort verraten durfte? Jahre, in denen sie dachte, das Leben kommt noch? Pats Vergangenheit führt tief hinein in ein unbekanntes Kapitel wagemutiger Frauen des Widerstands, die Sabotageakte verübten, geheime Funksprüche absetzten, lautlos töten mussten und beständig unterschätzt wurden.
Elisabeth Sandmann ist Verlagsbuchhändlerin, promovierte Literaturwissenschaftlerin und Verlegerin. Seit Jahrzehnten beschäftigt sie sich mit den Biografien außergewöhnlicher Frauen. Ihr Debütroman „Porträt auf grüner Wandfarbe“ erschien 2024.
Karten sind über ADticket erhältlich.
Gitarrenpower im Ella & Louis Jazz Club: Gismo Graf Trio feat. Stochelo Rosenberg
Ohne große Bühnenshow und Spezialeffekte bringt das Gismo Graf Trio mit nur zwei Gitarren und einem Kontrabass den Saal zum Kochen! Der als Wunderkind des Gypsy Jazz gefeierte Gismo Graf präsentiert im Trio mit seinem Vater Joschi Graf an der Rhythmusgitarre und mit dem Kontrabassisten Joel Locher das Jubiläumsprogramm In Spirito Django zum 15-jährigen Bestehen.
Neben Django Reinhardts berühmtesten Klassikern verbindet man mit dem Trio eine einzigartige Mischung aus Eigenkompositionen, Pop- Klassik- oder gar Rocksongs im Gypsy Jazz-Gewand. So ergeben (nur scheinbar) wahllos zusammengewürfelte Stücke von Sting oder Michael Jackson, aber auch Klavierkonzerte von Frédéric Chopin und Filmmusik aus den Walt Disney-Filmen eine solch passende Mischung, als stammten sie tatsächlich aus der Feder eines Django Reinhardt.
Special Guest des Trios ist im Ella & Louis Jazz Club im Holzhausenschlösschen am 20.10. (19:30 Uhr) der niederländische Gitarrist Stochelo Rosenberg, der mit seinem Rosenberg Trio seit mehr als 30 Jahren rund um den Globus Erfolge feiert. Ein Abend, den Sie sich nicht entgehen lassen sollten!
Wenige Restkarten sind über ADticket erhältlich.
Das Holzhausenviertel als „genius loci“ einer „Dichterliebe“: Der Briefwechsel zwischen Friedrich Hölderlin und Susette Gontard
In unserem Salon kontrovers am 23.10. (19:30 Uhr) spielt die unmittelbare Umgebung des Holzhausenschlösschens eine bedeutende Rolle, denn Friedrich Hölderlin und Susette Gontard tauschten hier heimlich Liebesbriefe. Lebendig wird die Romanze durch die Stimmen von Stephan Wolf-Schönburg und Paula Hans.
Was für ein Zufall, was für eine Fügung. Der junge Dichter Friedrich Hölderlin schreibt 1793 ein Romanfragment, in dem seine Dichterfigur Hyperion Liebesbriefe an eine gewisse Melite schreibt. Diesen Text liest die junge Ehefrau und vierfache Mutter Susette Gontard in Frankfurt. Dann kommt Hölderlin 1796 nach Frankfurt und tritt bei ihrem Ehemann, dem reichen Bankier Gontard, eine Stelle als Hauslehrer an. Aus der zunächst platonischen Liebe wird eine wirkliche, doch das Paar hat keine Zukunft. Hölderlin reichte im September 1798 seine Entlassung ein und zog nach Bad Homburg.
Von dort aus wanderte er fast zwei Jahre lang monatlich rund 30 Kilometer nach Frankfurt in die Adlerflychtstraße, wo die Sommerresidenz der Gontards lag. An der Hecke vor einer Laube tauschten Susette und er ihre Liebesbriefe aus. Um zum Adlerflychtschen Hof zu gelangen, musste Hölderlin direkt am Holzhausenschlösschen vorbei. Das Holzhausenviertel ist also ein „genius loci“, ein besonderer Ort, der die Liebe zwischen Hölderlin und seiner Diotima Susette Gontard bezeugt.
Karten sind über ADticket erhältlich.
Wir freuen uns über Ihre Unterstützung!
Alle Tätigkeiten und das Kulturprogramm der Frankfurter Bürgerstiftung werden durch Spenden finanziert und von engagierten Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt ermöglicht. Der Einsatz unserer geförderten Stiftung ist vielseitig und erfüllt von dem Wunsch, etwas für Frankfurt und seine Menschen zu bewegen. Das Motto lautet: Anpacken, was möglich ist und hilft! Mit rund 300 Veranstaltungen pro Jahr und zahlreichen Projekten leistet sie einen bedeutenden Beitrag zum kulturellen und sozialen Leben der Stadt Frankfurt am Main. Die Stiftung gründet und verwaltet auch Treuhandstiftungen; Zustiftungen sind ebenfalls jederzeit möglich.
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Meldung veröffentlicht am 2.10.2025